Absalom, Absalom!

In neuer bersetzung von Nikolaus Stingl: «Absalom, Absalom», der vielleicht berhmteste und beste Roman aus dem Faulkner'schen Mythos des Yoknapatawpha Cunty in Mississippi. Aus der biblischen Geschichte von Absalom, in die Zeit des amerikanischen Brgerkriegs versetzt, wird die Geschichte der Sutpens erzhlt, die sich ber mehr als ein Jahrhundert erstreckt. Thomas Sutpen stammt aus einer armen weien Familie, heiratet auf Haiti die reiche Eulalia Bon und taucht 1833 pltzlich mit einem Haufen schwarzer Sklaven in Jefferson auf, wo er Land kauft, ein Herrenhaus errichtet, ein zweites Mal heiratet und gesellschaftliches Ansehen erwirbt. Er hat aus dieser Ehe zwei Kinder, Judith und Henry, aber er hat eben auch einen Sohn aus der ersten Ehe, Charles Bon, einen Studienfreund Henrys, der sich ahnungslos in Judith verliebt. Nach Ende des Brgerkriegs, der die Liebenden fr eine Weile trennt, kommt es zu einer fatalen Begegnung zwischen Charles und Henry, in deren Verlauf Henry seinen Halbbruder erschiet nicht etwa wegen des drohenden Inzests, sondern wegen des mglichen «Negerbluts» in den Adern von Charles. Henry flieht und lsst seinen Vater ohne mnnlichen Erben zurck, womit der Niedergang der Familie Sutpen besiegelt scheint ... All das kommt bruchstckhaft vor die Augen des Lesers, mit groen Zeitsprngen und einer Erzhltechnik, die den amerikanischen Roman revolutioniert und zahlreiche Schriftsteller weltweit beeinflusst hat. Es geht um Schuld und Schuldgefhle der Sklavenhaltergesellschaft, den unmglichen Versuch, die Niederlage im Brgerkrieg als notwendig zu erkennen, die Macht des Geldes und die Verwstungen, die es anrichtet. Es ist ein phantastisches Zeitbild, heute so modern und aktuell wie damals.